MINDESTBESTELLWERT 650€

0

Ihr Warenkorb ist leer

#peopleportrait: Designerin Bärbel Franz im Interview 

Vom Bauhaus inspiriert, von Metallbude realisiert


Bärbel Franz ist Raumentwicklerin und -gestalterin. Ihre eigentliche Leidenschaft gilt jedoch dem Möbeldesign. Mit der Hängekonsole SION zieht nun ein Design von ihr in das Portfolio von Metallbude ein. Möglich gemacht hat es der Design Contest, aus dem die 53- Jährige aus Bayern als Gewinnerin hervorgegangen ist. Im Interview erzählt Bärbel Franz, wieso sie in ihrer zweiten Lebenshälfte noch das Studium der Innenarchitektur aufgenommen hat, inwiefern ihr Entwurf dem Anspruch an moderne Designkunst entspricht und was die Bauhaus-Ära mit alldem zu tun hat. 


Du hast mit 47 Jahren das Studium der Innenarchitektur aufgenommen, dieses mit 51 Jahren erfolgreich absolviert und nun mit 53 Jahren – ebenfalls erfolgreich – an einem Design Contest teilgenommen. Woher stammt die Leidenschaft für dieses Subjekt?

 

„Ich hatte immer schon ein Faible für Gestaltung. Schon als Kind war ich sehr kreativ, habe viel gemalt und auch bei meinem Opa in der Schreinerwerkstatt viel Zeit verbracht. Beruflich schlug ich dann allerdings einen anderen Weg ein und studierte nach dem Abitur Lehramt. Irgendwann fing ich dann an zu malen und habe zehn Jahre sehr intensiv gemalt und auch ausgestellt – vor allem größere Formate, Acryl auf Leinwand. Das Thema Raumgestaltung und Einrichtung war immer präsent und interessierte mich schon lange. Der Gedanke es beruflich zu machen, kam dann auf, als wir unser Haus ein wenig umgebaut und umgestaltet haben. Vom Typ her bin ich einfach so, dass ich ungern halbe Sachen mache und die Dinge lieber richtig anpacke. Deshalb beschloss ich vor sechs Jahren meinem Traum mit einem Studium noch einen handfesten Boden zu geben, um damit auch die Grundlagen von Architekur und Design kennenzulernen. Vor zwei Jahren habe ich nun erfolgreich mein Innenarchitekturstudium mit dem Bachelor abgeschossen. Diese vier Jahre waren anstrengend, aber haben vor allem viel Spaß gemacht.“

Metallbude hatte im Sommer dieses Jahres zu dem Design Contest aufgerufen, um kreative Menschen mit unkonventionellen Ideen zu fördern und ihnen einen Raum zur Verwirklichung zu geben. Wie bist Du darauf aufmerksam geworden und mit welcher Motivation erfolgte Deine Teilnahme?


„Ein Projekt von mir ist gerade zu Ende gegangen und ich hatte wieder mehr Zeit für andere Dinge. Auf Instagram wurde mir die Ausschreibung vom Design Contest angezeigt. Ich war bereits Abonnentin von dem Metallbude-Account, da ich vor einiger Zeit darauf gestoßen bin und mir die Produkte so gut gefallen haben, dass ich sie mir zu einem späteren Zeitpunkt für mich selbst oder ein berufliches Projekt vorstellen konnte. Spontan hatte ich Lust, wieder einmal ein Möbelstück zu entwerfen, zu zeichnen und zu präsentieren. Also habe ich es einfach gemacht. Mit dem Erfolg habe ich nicht gerechnet – entsprechend freue ich mich jetzt sehr über den ersten Platz. Den Wettbewerb zu gewinnen ist eine große Motivation und Bestätigung. Und wenn es jetzt auch noch gekauft wird, dann ist das natürlich ein tolles Gefühl.“

Mit Deinem eingesandten Entwurf, der Hängekonsole SION, hast Du den Wettbewerb als Erstplatzierte gewonnen. Das Regal gesellt sich zum bestehenden Sortiment von Metallbude. Inwiefern verkörpert dieses Möbelstück Deiner Ansicht nach moderne Designkunst und das Wohnen im Jahre 2022?


„Momentan gibt es ja viele Stilrichtungen. Vom individuellen Stilmix, von Boho oder Retro angehaucht, bis hin zum Minimalismus. Ich bin der Meinung, dass sich ein klares, reduziertes Design in jeden Raum und in jeden Stil einfügt und hervorragend mit allem kombiniert werden kann. Die Schönheit liegt oft im Einfachen und eine klare Form wirkt für sich und braucht nicht viel um zu wirken. Ich denke, dass SION durch seine Schlichtheit ein zeitloses Möbelstück ist. Gerade auch durch das Metall kann die Konsole sehr filigran gearbeitet werden und bekommt somit eine schwebende Leichtigkeit, die unaufdringlich ist und überall reinpasst.“

Wir stellen uns das Jahr 2050 vor und wagen eine Prognose: Welchen Stellenwert werden Designermöbel in der Branche haben? Welchen beim Wohnen und Menschen? Welche Ansprüche werden Möbel erfüllen müssen?


„Nachhaltigkeit ist aktuell natürlich ein großes Thema. Vor allem immer dann, wenn etwas produziert und gekauft wird. Ressourcen müssen geschont werden, damit die Erde noch weiter funktionieren kann. Der Trend‚ immer mehr, immer billiger, passt einfach nicht mehr in die Zeit. Ein Möbelstück muss langlebig sein. Dafür ist wichtig, dass es eine gewisse Qualität und Funktionalität hat, bestenfalls sogar ergonomisch ist. Dann kann und will man es auch länger nutzen. Das sieht man beispielsweise an den Klassikern aus den 50er-Jahren oder selbst an denen aus der Bauhaus-Zeit. Diese Möbel sind immer noch aktuell und werden hergestellt. Schon die Designer damals haben nach dem Prinzip gearbeitet, dass ein gutes Design mit Qualität und Funktionalität kombiniert werden muss. Und daraus werden dann sogar irgendwann Erbstücke.“