MINDESTBESTELLWERT 650€

0

Ihr Warenkorb ist leer

#peopleportrait: Designer Bastian Prieler im Interview 

„Der Kunde ist sein eigener Architekt“


Hinter jedem Design steckt ein kreativer Kopf, dessen Ideen und Entwürfe den Grundbaustein eines jeden Produkts bilden. Einer dieser Menschen ist Bastian Prieler. Gemeinsam mit seinem heutigen Partner Christian Diemer hat er 2021 das Studio prieler design in Detmold gegründet und sich auf Industriedesign spezialisiert. Seit etwa einem Jahr designt er auch für Metallbude. Im Interview erzählt der 33-Jährige von seiner Designphilosophie und welchen Ansatz er bei der Findung neuer Produkte verfolgt. 

Mit prieler design hast Du Dir einen Namen gemacht: Wie sah Dein Weg dorthin aus?


„Ich komme ursprünglich aus Bayern, genauer gesagt aus dem niederbayrischen Landshut. Dort habe ich klassisch Steiner bzw. Tischler gelernt, viele Möbel und auch meinen Meister gemacht. Daran habe ich ein Designstudium angeschlossen. Mein Partner Christian Diemer ist den gleichen Weg gegangen. Auch er hat das Subjekt von der Pike auf gelernt, sodass wir beide heute nah an den Produkten und ihrer Machbarkeit sind. Bevor wir uns vor sieben Jahren selbstständig gemacht haben, haben wir gemeinsam bei einem namhaften Unternehmen gearbeitet, das insbesondere die großen Marken und Hersteller bedient hat. Heute arbeiten wir in der gleichen Konstellation miteinander zusammen: Ich bin für die kreative und Christian für die technische Arbeit zuständig. Gestartet haben wir im Januar 2021 und somit mitten in der Pandemie. Und obwohl wir keine Werbung oder dergleichen gemacht haben, haben sich direkt diverse Hersteller an uns gewandt, sodass eigentlich ausschließlich über persönliche Empfehlungen schnell ein wirklich guter Kundenstamm zusammengekommen ist.“

Und wie ist es zu der Zusammenarbeit mit Metallbude gekommen?

 

„Die Zusammenarbeit mit Metallbude entstand ebenfalls über einen persönlichen Kontakt: Lothar Tenberg, der bei euch ja die technische Seite der Produktentwicklung mitbetreut, hatte uns angerufen und gesagt, dass er ein junges Unternehmen kennen und denen gerne einmal zeigen würde, was Designer für sie tun könnten. Metallbude kannten wir zu dem Zeitpunkt von einem Zeitungsartikel her und fand den Gedanken einer Zusammenarbeit interessant, da wir alle im ähnlichen Alter und fast gleichlange selbstständig sind. Kurze Zeit nach dem Anruf saßen schon Dennis Siemens und Rudolf Klause bei uns im Büro. An dem Tag zuvor hatte ich bereits ein paar Dinge ausgearbeitet, insbesondere einen Grundansatz für die Herstellung modularer Möbel. Diesen Ansatz haben wir im Nachgang zusammen ausgearbeitet, worauf dann auch schon die ersten Prototypen folgten.“ 

VARIA | designed by Studio prieler design

Welcher Designphilosophie folgst Du beim Entwerfen Deiner Produkte?


„Unser Ansatz sieht vor, dass die entworfenen Möbel die Möglichkeit hergeben, dass der Kunde sein eigener Architekt ist und sich selbst verwirklichen kann. Voraussetzung dafür ist, dass ein Produkt nicht einem singulären Zweck unter- oder einer bestimmten Räumlichkeit zugeordnet wird, sondern vielseitig bleibt und in verschiedenen Kontexten genutzt werden kann. Flexibilität spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle. Wir ziehen oft um, wechseln schneller unseren Arbeitsplatz. Möbel, die variabel und vielseitig veränderbar sind, sich neuen Raumsituationen anpassen, und nachträglich umgestaltet werden können, sind nachhaltig gedacht. Sie werden dadurch länger am Leben gehalten und wachsen mit der Zeit und den Lebenssituationen mit. Viele Designer lassen das Emotionale aus. Ich hingegen glaube, dass der emotionale Nutzen eines Möbels auch eine Funktion ist: Wenn ich Möbel zeitlos, aber steril gestalte, dann werde ich niemanden finden, der sie liebt. Ein Möbel muss immer die Möglichkeit schaffen, dass man es entweder liebt oder hasst. Es muss Charakter haben, damit es nicht zu normal oder austauschbar ist. Was jedoch nicht heißt, dass es übergestaltet werden soll. Vielmehr muss es einen Witz, eine Story, eine Materialität haben. Ein Regal sollte als solches ersichtlich sein, aber trotzdem so entworfen werden, dass es eine Bühne für die Dinge darstellt, die ich ausstellen möchte.“


Das Designen ist ein kreativer Prozess. Wie kommst Du zu Deinen Ideen für Entwürfe?


„Ich zeichne sehr viel. Es sind Dinge, die man selbst gerne sehen oder besitzen würde, und Dinge, deren Nutzen oder Funktion anders gedacht werden sollte. Ich hinterfrage somit sehr viel. Design ist nicht einfach nur eine schöne Gestaltung von bereits vorhandenen Produkten. Design sollte vielmehr durch eine Überlegung entstehen, was macht ein Produkt aus und wie kann man es neu oder anders gestalten kann. Dazu gehören einige Fragen: Wie wird das Produkt aufgebaut? Wie sieht der Lebenszyklus aus? Wie kann das Produkt neu integriert werden? Was ist machbar und mit welchen Mitteln? Wie sieht es mit Verpackung und Versand aus? Wie beeinflusst es das Leben der Nutzer?... Das sollte man immer hinterfragen und für sich selbst beantworten. Nur so entstehen umsetzbare Ideen.“ 


VARIA | designed by Studio prieler design

RIVO | designed by Studio prieler design